In Ibiza schreiben

Lauschen, Schwimmen, Buffet

 

Ibiza, 23. September 2025

 

Ich sitze hier am Pool und schreibe. Und wenn mein Blick gerade nicht aufs Ipad gerichtet ist, dann schaut er aufs Meer. Der Blick beobachtet auch die Menschen, die ständig im Meer schwimmen oder die Kinder, die am Strand herumflitzen und mit ihren Ganzkörper-Bikinis (nennt man das überhaupt so?) und süßen rosa Sonnenhütchen vor ihrer Mama mit Schaufeln und Sandörmchen in der Hand wegrennen und einfach sorgenlos dahinleben. 

 

Papa eins erzählt Papa zwei über seine Honeymoon-NewYork-Reise und ich lausche einfach nur hin, weil ich ja auch schon in NewYork war und es super toll fand. Ich erfahre auch, dass Papa eins schon auf Mauritius war. Da war ich aber noch nicht. Andere Reiseziele reizen mich mehr, gestehe ich mir ehrlich. Costa Rica zum Beispiel. Da will ich unbedingt hin. Oder Thailand, Standard. Ist halt aber auch schön dort. 

 

Lesemarathons, schwimmen, tauchen und mein Körper in der Sonne brutzeln. Der sich eigentlich schon wieder an das deutsche Scheiß-Wetter gewöhnt hatte. Körper beobachten, die so verschieden sind. Generell Familien, wie sie miteinander agieren. Mich ein klein wenig freuen, weil ich das französisch verstehe, das die vier Leute dahinten quatschen.

 

Es ist 17:38 Uhr. Gleich gehen wir hoch, ich werde meinen Körper abduschen und eigentlich würden meine Haare, die sich so nach Chlorwasser fühlen, auch eine vertragen. Ich beschließe aber meine Faulheit Überhand zu lassen und verschiebe meine Haarkur von Garnier für extra lange Haare, obwohl ich kurze habe, auf morgen Abend. 

 

Es waren erst 46 Tage vergangen, seitdem ich das letzte Mal am Strand war. Und ich bin wirklich traurig, weil ich weiß, mein nächster Strandaufenthalt wird nicht in 46 Tagen sein. Das ist doof. Aber irgendwie auch okay, weil ich ja wiederum in 4 Tagen ein neues Leben anfange und so. Und mein erster Winter seit langem mit kalten Händen, schlechter Laune und dunklen Haaren von der nicht vorhandenen Sonne bevorsteht. Aber vielleicht ist er ja in Wien ein bisschen besser erträglich. Hoffe ich. 

 

Da wir Halbpension gebucht haben, hat mein Magen seit dem 10Uhr–Frühstück nichts außer Cola Zero und Wasser bekommen. Deswegen werde ich mir gleich mein empfindliches Bäuchlein vollschlagen, zur Mama sagen "eine Portion Melone geht noch" und die dann doch bereuen weil ich sie hätte weglassen sollen. Dann denken, mir geht's wirklich gut, dass ich solche Probleme habe und auf Sat 1, Kabelfernsehen, das ich schon seit 3 Jahren unabsichtlich meide, um 20:15 Uhr pünktlich zur PrimeTime Minions und ihr Mini Boss schauen. Oder Musik hören, mich draußen auf unsere Terrasse setzen und auf das dunkle Ibiza schauen, wo hinten am Horizont zig andere Hotels scheinen und andere Partypeople ihren Tag vielleicht ganz anders gestaltet haben. 

 

Und es geht grad so schön weiter. Toll muss das sein auf so einer Insel zu leben. Perfekter Übergang zu meinem Wiedertreffen mit den wundervollen Gästen von der MSEuropa 2. Zum Dinner verabredet wurde bei einer tollen Flasche Weißwein und veganem Spitzen-Essen über Aktuelles berichtet, die nächsten Schiffreisen berichtet und viel und herzlich gelacht. Ihr Lieben, ich sag's euch: jederzeit wieder <3

 

Als ich das geschrieben hatte, saß ich am Adults-Only Pool. Am Dienstag. Jetzt in meinem Zimmer mit einer Wärmflasche über meinem dicken hellblauen Kaputzenpulli und einem Kamillentee, um den Text zu überarbeiten. Wie gerne wär ich jetzt überall nur nicht hier. What to do, würde man jetzt auf dem Schiff sagen. 

 

Grüße gehen raus, Ciao Kakao, bis zum nächsten Mal!  

Michelles Buch, das sie in Ibiza inhaliert hat:

"die Einladung" von Sebastian Fitzek 

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